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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 31

1849 - Münster : Coppenrath
31 Quelle für den Tempeldienst lauteres Wasser zu schöpfen. Plötz- lich erlosch die Sonne, es erschien der Gott Mars und verstieß der Erschrockenen göttliche Kinder. Und als sie Mutter wurde von Zwillingssöstnen, Romulus und Remus, erschrak der Osteim und befastl, die Sünderin zu bestrafen mit istren Kindern. Die Mutter ließ er nach der ganzen Strenge des vestalischen Gesetzes lebendig begraben; die Kinder aber in einer Mulde nach der Tiber tragen, sie dort zu ersäufen. Zum Glück war der Fluß aus seinen Ufern getreten; zu dem eigentlichen Bette desselben konnte Keiner kommen. Daher setzten die königlichen Diener die Mulde vorn auf das seichte Wasser und gingen da- von. Nun trieb die Mulde mit den wimmernden Kindern auf den Wellen stin und ster. Allein die Götter selbst wachten über das Leben der ver- lassenen Kleinen. Das sinkende Wasser ließ endlich die Mulde auf dem Trocknen stesten. Auf das Gewimmer und Geschrei der Kinder kam ein Wolf sterbci und säugte sie; ein Specht, des Mars heiliger Vogel, brachte ihnen Speise. Dieses wun- derbare Schauspiel erblickte ein vorübergehender Hirt, mit Na- men Faustulus. Voll Mitleid hob er die Kleinen auf und brachte sie seinem Weibe, Acca Laurentia, zur Pflege. Hier nun, in der Hütte des Hirten, wuchs das wunderbar gerettete Brüderpaar zu rüstigen Hirtenknaben heran. Bald weideten sie friedlich ihre Heerden, bald verfolgten sie über Berg und Thal räuberische Menschen sowohl als Thiere, die ihren Heerden nach- stellten. So wuchs ihr Muth, und vor Kampflust fielen sie oft die Hirten des Numitor an. Diese, der häufigen Neckereien des wilden Brüderpaars und ihrer Raubgenossen müde, ergriffen endlich den Remus und führten ihn gefangen nach Alba zu ih- rem Herrn. Numitor ahnte bald, daß er seinen Enkel vor sich habe, und hielt ihn in Gewahrsam, bis Faustulus mit Romulus herbeieilte und das ganze Geheimniß aufdeckte. Freudig über- rascht beschlossen die beiden Brüder, sich an ihrem tyrannischen Oheim zu rächen. Mit einer Schar verwegener Gesellen dran- gen sie heimlich in die Stadt und überfielen und ermordeten den Amulius. Den verstoßenen Numitor aber setzten sie wieder in seine Herrschaft ein. Erkenntlich gegen solche Wohlthat er- laubte dieser seinen Enkeln, an dem Orte, wo sie als Hirten

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 312

1849 - Münster : Coppenrath
312 römischen Provinz ergriff, war die Anlegung vieler festen Schlösser längs den Ufern des Rheins. Er starb auf seinem vierten Zuge in Deutschland an den Folgen eines Sturzes wom Pferde. Er erhielt wegen seiner Siege in Germanien den Namen „Germanicus", der auch auf seine Nachkommen über- ging. Nach ihm setzte sein Bruder Tiberius und andere Feld- Herrn diese Streifzüge fort, jedoch ohne weiter vorzudringen, sondern nur, um den Besitz der errungenen Oberherrschaft zu behaupten. Nebst der Gewalt gebrauchten sie auch Lift. Sie brachten mehre Volkshäupter auf ihre Seite und streueten sorg- fältig den Samen des Mißtrauens und der Zwietracht unter die einzelnen Völker, um ihre Gesammtkraft zu trennen. Dann suchten sie dieselben durch Einführung römischer Sitten und Sprache und durch andere schleichende Künste nach und nach an das römische Wesen zu gewöhnen, um sie auf solche Weise sicherer in's Verderben zu führen,. Aber der letzte Versuch scheiterte unter dem Consul Q u in c ti li u s V a r u s auf eine schreckliche Weise. Als dieser aus der Provinz Syrien, die er rein ausge- plündert hatte y), im Jahre 9 nach Ehr. nach Deutschland kam und hier den Oberbefehl führte; fand er zu seiner Verwunde- rung Alles ruhig und glaubte daher, die Deutschen wie ein völlig unterworfenes Volk behandeln zu können. Darum ver- fuhr er ganz nach Willkür, drückte das gold- und silberarme Volk durch harte Auflagen und empörte es durch übermüthige Behandlung. Schon führte er das römische Gerichtswesen ein und ließ durch einen Schwarm beredter Sachwalter die Strei- tigkeiten der Deutschen nach römischer Weise entscheiden. Er selbst saß, voll alten Römerstolzes, mitten in den ehemals freien Wäldern zu Gericht. Seine Lictoren trugen ihm Beile und Ruthen vor, als Zeichen seines Rechts, körperliche Strafen, selbst den Tod zu verhängen, wozu aber nach den Begriffen der Deutschen nur die unsterblichen Götter ein Recht hatten. Mit innerer Erbitte- rung sahen die Deutschen solche Neuerungen, mit jedem Tage ') Quam (Syriam) pauper divitem ingressus, dives pauperem re- liquit. Vellej. Ii 117.

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 344

1849 - Münster : Coppenrath
344 Claud. Tacitus (Sept. 275 — Apr. 276), ein Ver- wandter des berühmten Geschichtschreibers Tacitus, vom Senate gewählt und vom Heere bestätigt wurde. Er vertrieb die Ala- nen aus Kleinasien, fand aber während des Feldzuges seinen Tod in Tyana. Seinen ihm unähnlichen Bruder Florianus, der sich nach ihm den Thron anmaßte, ermordeten die Soldaten schon nach drei Monaten und erkannten den von den syrischen Legionen erwählten Pannonier Aurelius Probus (276 — 282) als Kaiser an. Dieser war ein Mann, der mit Aurelian's großem Feldherrntalente Milde und edle Gesinnung verband 7). Die Sorge für die Ci- vilverwaltung überließ er dem Senate, stellte dadurch das An- sehen desselben wieder her und behielt, wie es seine Würde und sein Name mit sich brachten, den Oberbefehl über die Heere für sich. Er sicherte die Grenzen am Rhein und an der Donau, indem er die Barbaren zurückdrängte, einen Theil derselben zu neuen Ansiedelungen verpflanzte und von Regensburg bis Wim- pfen am Neckar einen durch Mauern, Gräben und Castelle be- festigten Wall zur Schutzwehr gegen sie erbauen ließ, der unter dem Namen Teufelsmauer noch jetzt theilweise sehr bemerk- bar ist. Auch im Osten schützte er die Reichsgrenzen gegen die Perser. Während des Friedens hielt er die Legionen, um sie zugleich vom verderblichen Müßiggänge abzuhalten, zu nützlichen Arbeiten an. Er ließ durch sie am Rhein und in Pannonien Weinberge anlegen, Brücken, Kanäle und Straßen bauen, Süm- pfe trocken legen; er ging sogar mit dern Gedanken um, die ste- henden Heere gänzlich abzuschaffen. Die Soldaten waren höchst aufgebracht, daß sie beständig in den Gefahren der Schlachten oder in schweren Arbeiten gehalten wurden; und als sie wieder bei Sirmium, der Vaterstadt des Kaisers, einen großen Sumpf trocken legen sollten, erhoben sie einen Aufstand, in welchem der Kaiser erschlagen, und der Befehlshaber der Leibwache Aurelius Carus (282—284) als sein Nachfolger ausge- rufen wurde. Dieser ernannte seine beiden Söhne, den laster- haften Carinus und den gelehrten Numerianus zu Cäsaren. Der erstere blieb im Abendlande; Numerianus aber begleitete seinen 7) De quo dictum est, ut Probus diceretur, etiamsi Probus nomine non fuisset, Vopiscus Florian, c. 3,

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 244

1849 - Münster : Coppenrath
244 Unmittelbar nach dem Tode des Sulla, dessen despotisches Auftreten schon als Vorbote des baldigen Überganges der Re- publik zur Monarchie gelten kann, trat eine demokratische Reac- tion ein, und Rom wurde in neue Unruhen versetzt. Der ehr- geizige Cónsul M. Ämilius Lepidus, der schon das feierliche Begräbniß des Sulla zu verhindern gesucht hatte, beantragte die Aufhebung der Sullanischen Gesetze. Diesem Anträge aber trat sein Amtsgenosse, der als Bürger und Staatsmann gleich geach- tete Lutatius Catulus, mit Festigkeit entgegen; und alle Aristo- kraten, Pompejus an der Spitze, ergriffen seine Partei. Um die Erneuerung blutiger Scenen zu verhüten, ließ der Senat beide Consuln schwören, nichts Feindseliges gegen einander zu unternehmen. Diese Vorsicht wirkte, so lange ihr Cousulatjahr dauerte. Als aber, nach Ablauf desselben, Lepidus als Procónsul zur Verwaltung seiner Provinz Gallien abgcgangen war, hielt dieser sich auch seines Eides entbunden und fing die Feindseligkeiten an. Er sammelte, besonders in Etrurien, wo die Bürger der zer- störten Städte, von Roth und Verzweiflung getrieben, sich gern der Empörung anschlossen, ein Heer und führte dasselbe bis unter die Mauern Roms. Hier aber wurde er von Catulus geschla- gen. Nach einer zweiten Niederlage in Etrurien floh Lepidus nach Sardinien, wo er bald darauf starb. Die Trümmer des> zersprengten Heeres führte sein Legat Per per na nach Spanien zum Sertorius. Um die Anhänger des Lepidus von allen fer- neren Versuchen abzuhalten und durch Milde zu versöhnen, wurde ihnen auf Antrag des jungen C. Julius Cäsar vom Senate Amnestie gewährt. Der Versuch des Lepidus war zwar gescheitert, blieb jedoch nicht ohne Folgen. Die in ihren Rechten verletzte Volkspartei hatte wieder eine bestimmte Richtung erhalten und hegte neue Hoffnungen für die Wiedergewinnung derselben. Jeder, der ihr hiezu behülflich war, konnte der Gunst und der Unterstützung derselben versichert sein. In Folge der steigenden Volksgährung erhielten die Tribunen im Jahre 75 das Recht der Bewerbung um höhere Staatsämter zurück; und fünf Jahre später (70) setzte die lex tribunicia des Pompejus, wodurch er sich die zu seiner Erhebung nöthige Volksgunst verschaffte, die Tribunen wieder in ihre volle Gewalt ein. Zu gleicher Zeit wurde unter

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 325

1849 - Münster : Coppenrath
325 in Judäa führte, zum Kaiser aus. Auch die Legionen an der Donau erklärten sich für ihn. Diese drangen sofort unter An- führung des Antonius Primus in Italien ein, schlugen das Heer des Vitellius bei Cremona und setzten sich nun in Bewe- gung nach Rom selbst. Unthätig wie ein übersättigtes Thier unterhandelte Vitellius mit dem Stadtpräfectrn Flavins Sabi- nus, dem Bruder Vespast'an's, um Niederlegung der Herrschaft und Rücktritt in den Privatstand. Allein seine Soldaten wider- setzten sich diesem Plane, zwangen den Sabinns zur Flucht auf's Capitol, steckten dasselbe in Brand und tödteten ihn selbst. Aber nun eilte Antonius mit seinem Heere herbei und eroberte die Stadt. Vitellius ward ergriffen, von einer Bande roher Sol- daten unter Mißhandlungen und Qualen getödtet, sein Haupt abgeschlagen und der Leib mit Haken in die Tiber geschleift. Gefühllos jagte während dieser Kriegesgräuel das verweichlichte und abgestumpfte Volk in Rom seinen gewohnten Lüsten und Sinnengenüssen nach. §. 77. Pie drei Flavier. (69—96.) T. Flavius Veöpasianus (69—79). — Von solchen Erschütterungen fand Rom zuerst unter der Regierung dieses guten Kaisers erwünschte Ruhe. Mit ihm begann die Familie der Flavier zu regieren. Sein Hauptstreben ging dahin, die verfallene Zucht und Sitte wieder herzustellen. Er hob das ge- sunkene Ansehen des Senats wieder empor, indem er ihn von dem Gesindel reinigte, das unter den letzten Regierungen Sitz und Stimme in demselben erhalten hatte; dürftige Senatoren unterstützte er. Die Tempelschätze des durch Titus, seinen Sohn und Stellvertreter im jüdischen Kriege, eroberten Jerusalems (70) gebrauchte er zu wohlthätigen Zwecken. Er errichtete öffentliche Lehranstalten, um die Verbesserung bei der Wurzel anzufangen, und belohnte Gelehrte und Künstler. Trotz seiner an Geiz gren- zenden Sparsamkeit schmückte er die von Brandschutt gereinigte Hauptstadt mit prachtvollen Gebäuden, namentlich mit dem Tem- pel der Friedensgöttin und dem großen Amphitheater, dessen kolossale Ruinen (Oolisseo) noch jetzt die Bewunderung der Reisenden erregen. Auch in auswärtigen Unternehmungen war er glücklich. Sein Sohn Titus endigte den Krieg gegen die

6. Die alte Geschichte - S. 39

1872 - Münster : Coppenrath
A 39 wibegieriger Reisender, langsam, mit bebendem Schritte. Das Wasser des Sees ist so salzhaltig, da von den Ansdnstun-gen selbst die Kleider der Reisenden mit einer Salzkruste ber-zogen werden. Ein schnes B'ld der Menschenfreundlichkeit stellt uns die hl. Schritt bei Erzhlung dieser Begebenheit an dem um Erbarmung flehenden Patriarchen auf. Je strker der Glaube Abraham's wurde, desto bestimmter wurden auch die Verbeiungen Gottes. Er war schon der hundert Jahre alt, als Gott ihm mit der Sara einen Sohn schenkte, den Isaak. Als dieser etwas grer geworden war, stellte Gott den Gehorsam des Abraham noch auf eine sehr harte Probe. Er befahl, ihm seinen Sohn auf dem Berge Moria zum Opfer zu bringen. Ohne Verzug stand Abraham auf, spaltete Holz zum Brandopfer, lud es auf seinen Esel, nahm zwei Knechte und seinen Sohn Isaak zu sich und zog dorthin. Am dritten T^ge kamen sie an den Berg. Da sagte der Vater zu den Knechten: Bleibet ihr mit dem Thiere hier; ich will unterde mit meinem Soime auf den Berg steigen und anbeten." Und er nahm das Holz und legte es dem Isaak auf die Schulter. Er selbst trug das Feuer und Schlachtmesser. So gingen sie mit einander tu Berg hinauf. Unterwegs sagte Isaak: Siehe, lieber Vat^r. dier ist wohl Feuer und Holz, wo ist aber das Lamm zum Brandopfer?" Abraham sprach gerhrt: Mein Kind, fr das Opferlamm wird Gott sorgen." So gingen beide wieder voran. Und als sie oben auf dem Berge waren, errichtete Abraham einen Altar, legte das Holz darauf und band hierber seinen Sohn. Nun streckte Abraham das Messer aus, ihn zu schlachten. Halt!" rief pltzlich eine Stimme vom Himmel, thue dem Kinde nichts zu Leide. Denn nun wei ich, da du Gott frchtest und ihm zu Liebe auch deinen einzigen Sohn nicht oerschont httest." Und der Herr verhie ihm, seine Nachkommen zu vermehren wie die Sterne am Himmel und durch einen seiner Nachkommen alle Völker der Erde zu segnen.

7. Die alte Geschichte - S. 87

1872 - Münster : Coppenrath
I 87 Ebenso soll sie der Zufall auf die Erfindung des Glases gefhrt haben. Schiffer wollten sich am Ufer eine Mahlzeit bereiten. Und als es ihnen an Steinen zu einem Herde fehlte, nahmen sie Stcke Salpeter aus ihrer Schiffsladung und setzten ihre Tpfe darauf. Der Salpeter schmolz im Feuer, vermischte sich mit dem Sande und der Asche und bildete zum Erstaunen der Schmer einen glnzenden Strom, der, kalt geworden, den schnen durchsichtigen Stein, das Glas, gab. Anfangs wurde es nur zum Putze gebraucht und den Edelsteinen gleich geschtzt. Die Phnizier wuten hieraus allerlei blinkende Kleinigkeiten zu verfertigen, die sie bei fremden Vlkern sehr theuer ver-kauften. Nachher verfertigten sie mit Hlfe der Aegyptier auch Fenster, Spiegel und verschiedene Gefe aus demselben. Noch um die Zeit der Geburt Christi war das Glas in hohem Preise. Kein König konnte ein Haus mit Glasfenstern bezahlen. Spie-gel hatte man wohl, aber nicht von Glas, sondern von ge-schliffenem Metalle. Goldene Pokale waren gar nichts Seltenes, wohl aber glserne; diese galten fr einen ganz ungewhn-lichen Luxus. Wie viele andere Erfindungen mgen von diesem gewerblustigen, betriebsamen Vlkchen ausgegangen oder doch vervollkommnet und weiter verbreitet sein! Die Rechenkunst wird noch ausdrcklich als ihre Erfindung angegeben; der Han-del mute nothwendig auf dieselbe führen. Von ihrer Erfin-dung der Buchstabenschrift ist bereits frher Erwhnung ge-schehen. Wie sehr sie in der Baukunst erfahren waren, beweiset auch der prachtvolle Tempel in Jerusalem, welchen Salomo durch phnizische Knstler ausfhren lie, die ihm von dem Könige Hiram zugesendet waren. 30. Blthe Phniziens. Untergang desselben. Durch einen so ausgebreiteten Handel und Verkehr der alle Lnder und Meere hin waren die Phnizier nach und nach das reichste und angesehenste Volk geworden. Ihre Kaufleute/' sagt der Prophet Jsaias, sind Fürsten, ihre Krmer die Herr- I

8. Die alte Geschichte - S. 56

1872 - Münster : Coppenrath
56 Sie sind grtentheils aus Kalksteinen erbaut, die der ein-ander gelegt blo durch ihre Schwere zusammenhalten. Einige sind mit Granit oder Marmor bekleidet gewesen. Drei zeichnen sich durch ihren Riesenbau aus, unter diesen die Pyramide des Cheops, welche nordwestlich von Memphis bei dem Dorfe Ghize steht. Sie war ursprnglich 480 Fu hoch, jetzt nur 450 Fu, da die Spitze zerbrckelt, und eine kleine Terrasse an deren Stelle getreten ist. Sie ist geffnet. Man kann auf knstlich angebrachten Stufen bis zu ihrem Gipfel steigen. Enge Gnge führen zuletzt in ein lngliches Gemach, in welchem ein mar-morner Sarkophag stand. Hunderttausend Menschen sollen zwan-zig Jahre an dieser Pyramide gebauet haben. Wozu diese Riesenmassen gedient haben, blieb lange unge-wi. Einige hielten sie fr Kornmaga;ine; andere fr Wasser-behlter, noch andere fr eitle Prunkgebude gyptischer Könige, die durch mhevolle Arbeit das Volk im Zaume zu halten suchten. Ja, die frommen Pilger, welche einst hinzogen gen Jerusalem, glaubten voll Verwunderung hier den babylonischen Thurm zu sehen! Jetzt aber, nach der g-nauen Untersuchung des Innern, wei man, da sie K n i g s g r b e r waren. Man hat auch Grabkammern und Sarkophage in denselben gefunden. Kein Volk verwendete mehr Zeit und Flei auf seine Gr-ber, als die Aegyptier. Allgemein war nmlich der Glaube an die Fortdauer der Seele nach dem Tooe. Diese Fortdauer hing jedoch von der Erhaltung des Leichnams ab. War dieser nicht erhalten, so konnte der Verstorbene glaubte man nicht in das selige Reich der Todten in der Unterwelt gelangen. Daher sorgten sie so sehr fr die Erhaltung der Leichname. Jeder bauete die Grabmale seiner Angehrigen, ja sein eigenes Grab im Voraus an einsamen und abgeschiedenen Orten, deren Natur der Stille des Grabes entsprach, so fest als mglich, und schmckte es, so gut er es vermochte. Dieie Ruhesttten der Entschlafenen wurden, wie bereits frher gesagt wurde, westlich in den Felsenboden eingehauen, der das fruchtbare Land i

9. Die alte Geschichte - S. 106

1872 - Münster : Coppenrath
106 Am Abende des schwlen Tages befahl er ihnen, den folgen-den Tag abermals und wohlgeschmckt zu erscheinen. Diesmal lud er sie ein, im weichen Grase sich zu lagern. Er gab ihnen eine Menge Vieh, Frchte und Wein zum Besten. Es wurde geschlachtet, gekocht, gebraten, Alles war froh und schmausete nach Herzenslust. Nun, liebe Landsleute," sprach Cyrus, wel-cher Tag gefllt euch besser, der gestrige oder der heutige?" Wie du doch fragst," riefen Alle verwundert, gestern waren wir ja Sklaven, heute aber Herren!" Und solche Herren werdet ihr immer sein," fuhr Cyrus fort, weun ihr das Joch der Meder abwerfet; Sklaven aber wie gestern, so lange der Wtherich Astyages euer Herr ist. Wohlan denn, folget mir und seid frei!" Die Perser waren schon lngst unwillig der den harten Druck der Meder. Nun aber sagten sie sich hiervon ganz los und riefen Cyrus zu ihrem Könige aus. Das hrte Astyages und schickte ein Heer gegen die Emprer aus. Den Harpagus stellte er an die Spitze. Aber der unglckliche Vater hatte noch nicht vergessen, was der König einst an seinem Sohne verbt. Aus Rache ging er mit dem Heere zum Cyrus der. Da ge^ rieth der König in Wuth und lie alle Traumdeuter auf das Jmmerlichste kreuzigen. Er selbst zog dann mit einem zweiten Heere gegen Cyrus. Bei Pasargd, dem uralten Sitz persischer Könige, kam es (558 vor Chr.) zur Schlacht. Astyages wurde geschlagen und gefangen. Cyrus behandelte jedoch seinen ge" sangenen Grovater mit schuldiger Liebe und behielt ihn bei sich bis zum Tode. So ward Cyrus Herr von Medien. 37. Cyrus' Eroberungen. Krieg gegen Crsus, König von Lydien. Von nun an war das ganze Leben des Cyrus ein wilder Krieg. Mit seinem mchtigen Heere, das vorzglich aus diw tern bestand, zog er von einem Lande in das andere. Wohin er kam, siegte er, plnderte Stadt und Land, und zwang die I

10. Geschichte des Mittelalters - S. 49

1872 - Münster : Coppenrath
49 bischen Weltherrschaft. Syrien, Palstina, Phnizien, Aegypten wurden unterworfen. Er selbst zog, um die Eroberung der heiligen Stadt Jerusalem zu verherrlichen, auf einem rothen Kameele herbei; zu beiden Seiten hing ein Sack mit Korn und Datteln. Darin und in einem Schlauche mit Wasser bestand Alles, was er bedurfte. In solcher Nchternheit lebten die ersten Chalifen. Durch die Unterwerfung Phniziens gelangten die Araber auch zu einer Seemacht. Sie schlugen das Holz des Berges Libanon, nahmen die Seeleute der phnizischen Kste in Dienst, rsteten siebenzehnhundert Schiffe, plnderten Rhodus, Cypern, und machten zur See ihren Namen eben so furchtbar, als er zu Lande war. Unter demselben Omar wurde auch Aegypten wie im Siegeslaufe erobert. Nur das feste Alexandria vertheidigte sich vierzehn Monate lang mit Muth und Entschlossenheit. Da endlich erlag es dem kriegerischen Ungestme des Feindes. Diese Riesenstadt zhlte damals 4000 Palste, eben so viele Bder, 400 ffentliche Pltze, 12,000 Lden und 40,000 zinsbare Juden. Hier war der grte Bcherschatz der alten Welt, welchen wie jedoch nur ein spterer Schriftsteller versichert Omar verbrennen lie. Der rohe Sieger gab als Grund an: Entweder enthalten diese Bcher das, was schon im Koran steht, und dann sind sie berflssig; ober sie enthalten das, was nicht in demselben steht, und dann sind sie schdlich. Also in's Feuer mit ihnen!" Auch unter dem dritten Chalifen, Othman (644656), gewann das Reich der Araber an Ausdehnung. Die Eroberung Persiens wurde vollendet, Cypern zinspflichtig gemacht, und in Afrika lngs der Nordfiifte bis Ceuta vorgedrungen. Aber mit ihm sank schon die alte Sitteneinfachheit der frheren Zeit, Stolz und Ueppigkeit traten an ihre Stelle. Othman wurde ermordet, und nun Ali, Mohammed's Schwiegersohn, zum Chalifen er-whlt (656661). Er hatte aber lange mit einer groen Gegenpartei zu kmpfen. Zuletzt fiel Ali durch Meuchelmord; und nun ri Moawija in Syrien, das Haupt der Omaijaden, eitel'* Wcltgefch. Ii. 25. Aufl. 4
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